Tipps gegen nächtliche Wadenkrämpfe
Nächtliche Wadenkrämpfe kennt fast jeder. Plötzlich zwickt es in der Wade und ein stechender Schmerz lässt dich aus dem Schlaf hochschrecken. Mit der angenehmen Nachtruhe ist es erstmal vorbei. Wenn die Schmerzen endlich nachlassen, fragst du dich sicher, mit welchen Massnahmen du deine Muskeln entspannen kannst, damit sich das Ganze nicht wiederholt. Hier erfährst du, was hinter nächtlichen Wadenkrämpfen steckt und wie du ihnen erfolgreich vorbeugen kannst.
Nächtliche Wadenkrämpfe – ein unsanftes Erwachen
Aus einem angenehmen Schlummer erwacht niemand gerne. Erst recht nicht, wenn nächtliche Wadenkrämpfe dich mit einem Mal aus dem Schlaf reissen. Die Muskelkrämpfe treten nachts ohne Vorwarnung auf und können von wenigen Sekunden über ein paar Minuten andauern. Gefühlt sind es allerdings Stunden, denn das plötzliche Stechen in der Wade ist meist äusserst schmerzhaft. Sind die unangenehmen Krämpfe endlich vorbei, fällt es den meisten Menschen schwer, sich zu entspannen und direkt wieder weiterzuschlafen. Besonders heftige Wadenkrämpfe können sogar einen Muskelkater hinterlassen. In diesem Fall wirst du sogar noch einige Tage lang an den unangenehmen Vorfall erinnert. Aber was steckt hinter den schmerzhaften Muskelkrämpfen?
Was steckt hinter nächtlichen Wadenkrämpfen?
Wenn es dich bereits erwischt hat, lässt sich meist nicht mehr sagen, warum genau dich ein Krampf ereilt hat. Doch es gibt häufige Ursachen für nächtliche Wadenkrämpfe, die in den meisten Fällen eine gute Erklärung liefern.
Flüssigkeitsmangel
Viele Senioren werden von nächtlichen Wadenkrämpfen geplagt. Das ist kein Zufall, denn diese Bevölkerungsgruppe hat oft Probleme damit, tagsüber genug zu trinken. Gerade im Sommer, wenn man viel schwitzt und dabei wichtige Mineralstoffe verliert, ist es wichtig, viel zu trinken und für Nachschub zu sorgen. Leidest du nachts unter Muskelkrämpfen in den Waden, solltest du daher öfter einmal zu einem Glas Wasser greifen.
Überlastung
Sicher kennst du die Bilder von Sportlern, die sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Wade fassen. Profisportler verlangen ihrem Körper Höchstleistungen ab, was nicht ohne Folgen bleibt. Aber auch dich als Hobbysportler kann ein Wadenkrampf erwischen. Wenn du es beim Sport tagsüber übertrieben hast, kann sich das in nächtlichen Wadenkrämpfen äussern.
Bewegungsmangel
Ironischerweise kann auch mangelnde Bewegung für nächtliche Wadenkrämpfe verantwortlich sein. Wenn du tagsüber einer sitzenden Tätigkeit nachgehst und dich auch sonst im Alltag nicht ausreichend bewegst, verkürzen sich deine Muskelfasern. Das macht dich anfälliger für Krämpfe.
Magnesiummangel
Ein Mangel an Magnesium wird immer wieder mit Muskelkrämpfen in Verbindung gebracht. Gefährdet sind besonders Schwangere, die einen erhöhten Bedarf an dem Mineral aufweisen.
Mangelernährung
Ernährst du dich gerne von Fastfood? In diesem Fall weisen dich deine nächtlichen Wadenkrämpfe vielleicht darauf hin, dass es deinem Körper an Mineralstoffen fehlt.
Übermässiger Alkoholkonsum
Wer trinkt nicht ab und zu mal genüsslich ein Glas Rotwein vor dem Schlafengehen? Doch wenn dich nächtliche Wadenkrämpfe den Schlaf kosten, solltest du deinen Alkoholkonsum lieber überdenken. Ein Alkoholrausch bringt die Flüssigkeitsregulation deines Körpers durcheinander und begünstigt dadurch das Auftreten von Muskelkrämpfen. Probiere lieber einen von unseren alternativen Schlummertrink-Ideen aus, um dich abends zu entspannen.
Medikamenteneinnahme
Einige Medikamente können nächtliche Wadenkrämpfe begünstigen. Dazu gehören vor allem Abführmittel oder andere entwässernde Medikamente, die in den Flüssigkeits- und Mineralhaushalt deines Körpers eingreifen.
Warum treten Muskelkrämpfe ausgerechnet nachts auf?
Wadenkrämpfe treten gerne einmal in der Nacht auf und stören unseren Schlaf. Dies ist kein Zufall, denn wie du inzwischen weisst, gehört ein Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel neben körperlicher Überlastung zu den Hauptursachen von Muskelkrämpfen. Wenn du dich tagsüber beim Sport so richtig auspowerst oder im Sommer viel schwitzt, verlierst du zu viele Elektrolyte und bringst deinen Flüssigkeitshaushalt durcheinander. Nachts zeigt dir dein Körper diese Mangelsituation durch Wadenkrämpfe an.
Zusätzlich wird das Problem nächtlicher Wadenkrämpfe dadurch befeuert, dass unser Magnesiumspiegel in Ruhephasen natürlicherweise absinkt. Stand deinem Körper schon vorher nur wenig Magnesium zur Verfügung, kann dies nachts schnell einmal zu einem Wadenkrampf führen. Ein weiterer, wenn auch seltener Grund dafür, dass dich ausgerechnet nachts ein Krampf ereilt, kann eine Verkühlung deiner Wadenmuskulatur sein. Wenn du zu den besonders sensiblen Menschen gehörst und deine Beine während des Schlafens etwa unter deiner Bettdecke hervorragen, kann dies nächtliche Wadenkrämpfe begünstigen.
Was kann ich gegen nächtliche Wadenkrämpfe tun?
Nächtliche Wadenkrämpfe tun meist richtig weh. Daher ist es gut zu wissen, wie du diese schnell stoppen kannst. Tritt ein Wadenkrampf auf, wenden die meisten Menschen häufig intuitiv das richtige Mittel an, indem sie ihre Muskulatur dehnen. Gegenspannung lockert den Muskel, weswegen sich Wadenkrämpfe durch die richtigen Dehnübungen zügig eindämmen lassen. Du kannst beispielsweise mit deiner Ferse auftreten und die Fussspitze dabei zu deinem Körper hinziehen. Die beste Medizin heisst aber immer noch Vorbeugung. Um in Zukunft eine entspannte Nachtruhe ohne schmerzhafte Wadenkrämpfe zu verbringen, kannst du einige Dinge beachten.
- Trinke über den Tag verteilt 2-3L Wasser
- Wenn du viel schwitzt, gleiche den Mineralstoffverlust zügig aus
- Überanstrenge dich beim Sport nicht und achte darauf, am Anfang und Ende deines Trainings Dehnübungen einzubauen, um deine Muskulatur zu lockern
- Verzichte auf Alkohol, der deinen Körper dehydriert, oder verdünne deinen abendlichen Rotwein zumindest mit Mineralwasser zu einer Weinschorle
- Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit magnesiumreichen Lebensmitteln wie Vollkorngetreide, Nüssen oder Bananen
- Bewege dich tagsüber ausreichend, indem du beispielsweise öfter einmal einen Spaziergang an der frischen Luft machst oder die Treppe statt des Aufzugs nimmst
- Vor dem Zubettgehen hilft Yoga dabei, deine Muskulatur zu entspannen – und auch deinen Geist
Auch wenn es unangenehm sein kann, von schmerzhaften Wadenkrämpfen aus dem Schlaf gerissen zu werden, sind diese meist harmlos und geben keinen Anlass zu Sorge. Erst, wenn nächtliche Wadenkrämpfe gehäuft auftreten und an Intensität zunehmen, solltest du zur Sicherheit deinen Hausarzt kontaktieren. Im Regelfall kannst du aber mit unseren Tipps bereits erfolgreich gegensteuern und schon bald wieder sorglose Träume ohne unsanfte Unterbrechung geniessen.
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