Warum erleben wir Müdigkeit bei Hitze und welche Tipps helfen?

Müdigkeit bei Hitze: Einfach schlecht geschlafen?

Eis essen, Sonnenbaden am See und Grillabende mit Freunden – der Sommer hat viele Highlights zu bieten. Doch anstatt das schöne Wetter so richtig genießen zu können, überfällt uns an besonders heißen Tagen häufig eine seltsame Antriebslosigkeit. Müdigkeit bei Hitze ist ein bekanntes Phänomen. Wenn du dich müde fühlst, glaubst du vielleicht zunächst, dass du einfach schlecht geschlafen hast. Tatsächlich ist eine erholsame Nachtruhe wichtig, damit wir bei optimaler Gesundheit bleiben und sich unser Körper über Nacht regenerieren kann. Doch wenn du dich im Sommer tagsüber schlapp fühlst, liegt es oftmals nicht an Schlafmangel. Stattdessen sind es häufig die hohen Temperaturen, die deinen Körper belasten. 

Warum schlägt uns die Sommerhitze auf den Kreislauf?

Unsere Körper sind stets darum bemüht, ein Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, damit alle Stoffwechselprozesse optimal funktionieren (Homöostase). Darunter fällt auch unsere Körperkerntemperatur, die auf einem konstanten Level bei etwa 37°C gehalten wird. Wird es im Sommer zu heiß, setzt unser Körper eine Abkühlungsreaktion in Gange, damit wir nicht überhitzen. Durch eine Erweiterung der Blutgefäße oder Muskelzittern gibt er Wärme ab. Weil bei diesem Vorgang unser Blutdruck sinkt, wird unser Gehirn mit weniger Sauerstoff versorgt und wir fühlen uns ein wenig schlapp. Gleichzeitig regt der Körper unsere Schweißdrüsen zur Produktion von mehr Schweiß an. Dieser kühlt unsere Haut ab, bedeutet jedoch auch einen Verlust von Flüssigkeit und wichtigen Mineralsalzen. Gleichen wir diesen Mangel nicht aus, fühlen wir uns aufgrund der Dehydrierung noch schlapper und antriebsloser. All diese Belastungen regen deinen Körper dazu an, möglichst wenig Energie durch Bewegung zu verbrauchen, um nicht noch stärker schuften zu müssen. Anstatt uns draußen beim Volleyball auszupowern, machen wir es uns daher lieber zuhause in der Hängematte gemütlich und erfrischen uns mit leckeren Sommergetränken.

Sind Kopfschmerzen bei Hitze normal?

Wäre es nur die Müdigkeit bei Hitze, die unsere Ausflugspläne im Sommer durchkreuzt, könnte uns eine kleine Ruhepause neue Energie schenken. Doch für viele Menschen geht eine Hitzewelle gleichzeitig mit Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen und Kreislaufproblemen einher. Die Ursache hierfür sind oft der bereits angesprochene Wasser- und Mineralienmangel. Jedoch vertragen Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen die Hitze schlechter als gesunde Menschen und haben mit stärkeren Symptomen zu kämpfen. Herzpatienten sollten sich aufgrund der zusätzlichen Kreislaufbelastung im Sommer besonders schonen. Auch wer unter Migräne leidet, sollte unbedingt darauf achten, ausreichend Wasser zu trinken. Fitte und gesundheitsbewusste Menschen wägen sich oft in Sicherheit, weil ihre Körper trainiert und besser an gewisse Belastungen angepasst sind. Jedoch gehören auch Freizeitsportler zu den Risikogruppen, die sich im Sommer besonders schlapp fühlen können. Sport in der Hitze lässt unsere Körperkerntemperatur stark ansteigen, was durch einen dehydrierten Zustand noch verstärkt wird. Wenn du Sport liebst, solltest du daher unbedingt schon vor deiner Trainingseinheit genügend trinken. 

Tipps und Tricks, um deinen Körper bei Hitze zu unterstützen

Deine Körpertemperatur bei rund 37°C zu halten, ist ein anstrengender Job für deinen Körper. Gerade extrem heiße Tage verlangen ihm einiges ab, sodass Müdigkeit bei Hitze ganz normal ist. Damit du dich wieder energiegeladen fühlst und den Sommer voll genießen kannst, helfen einige Tipps und Tricks, mit denen du deinem Körper unter die Arme greifen kannst. Folgende Tipps bringen dich mit kühlem Kopf durch die Hitzewelle: 

• Richtig trinken: Bestimmt bist du inzwischen müde zu hören, wie wichtig es ist, im Sommer ausreichend zu trinken. Doch es kommt nicht allein auf die Trinkmenge an, sondern auch auf die Wahl deines Getränks sowie dessen Temperatur. An heißen Tagen greifen wir oft intuitiv zu eisgekühlten Softdrinks, da wir uns von dem kalten Getränk die ersehnte Abkühlung versprechen. Tatsächlich kann das unsere Müdigkeit und Schlappheit noch verstärken, denn unser Körper muss zusätzlich arbeiten, um die Temperatur des Getränks an unsere Kerntemperatur anzugleichen. Außerdem beschert uns der in Softdrinks enthaltene Zucker nach einem schnellen Energieschub etwa eine halbe Stunde später ein Energiecrash, wodurch wir uns noch antriebsloser fühlen. Damit du nicht ins Schwitzen gerätst und stabile Energielevel genießt, solltest du daher hauptsächlich auf lauwarmes Wasser oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees setzen. Alternativ kannst du unsere erfrischenden Sommer-Durstlöscher ausprobieren. 
• Regelmäßiger Sport: Wer regelmäßig Sport macht, stärkt nicht nur sein Immunsystem, sondern trainiert seinen Körper gleichzeitig darauf, besser mit Belastungen umzugehen. Ausdauersport etwa gilt als besonders förderlich, um das Herz-Kreislaufsystem zu stärken. Passe den Sport jedoch unbedingt an deine individuelle Belastungsgrenze an. Für Herzpatienten gibt es beispielsweise bestimmte Herzsportgruppen, in denen angemessene Übungen in angenehmer Gesellschaft geübt werden können. 

• Genussmittel bewusst genießen: Ab und zu ein kühles Feierabendbier mit den Kollegen oder ein leckeres Glas Rotwein beim romantischen Abendessen gehören zum Sommer dazu. Jedoch solltest du Genussmittel als Ausnahme betrachten und nicht zu einer täglichen Gewohnheit werden lassen. Alkohol macht uns nämlich müde. Doch wenn du jetzt denkst, dass du dadurch besser schlafen kannst, müssen wir dich leider enttäuschen. Tatsächlich passen Alkohol und Schlaf schlecht zusammen. Alkoholische Getränke führen nämlich zu oberflächlichem und unruhigem Schlaf, sodass du dich am nächsten Morgen schlecht erholt und besonders müde fühlst.  
• Beine hochlegen: Um deinen Kreislauf im Sommer zu entlasten, solltest du ab und zu eine Pause machen und die Beine hochlegen. Dadurch kann das Blut leichter zurück zum Herzen fließen. 

• Kühlende Kleidung: Im Sommer macht es besonders Spaß, mit dem eigenen Style und verschiedenen Farben zu experimentieren. Doch viele Modeketten bieten Kleidung aus Kunstfasern an, die im Sommer am Körper klebt und uns noch stärker schwitzen lässt. Besser sind luftige Stoffe aus kühlenden Naturfasern. Leinen beispielsweise ist im Sommer ein echter Klassiker und hat einen angenehmen Kühlungseffekt. Auch Seide und Baumwolle sind eine gute Wahl, wenn du cool durch die Hitzewelle kommen willst.   
• Leichte Sommergerichte: Auch im Sommer ist es wichtig, beim Essen auf deinen Körper zu hören. Intuitiv bevorzugen die meisten Menschen bei hohen Temperaturen leichte Gerichte wie frische Früchte oder knackige Salate. Dadurch kannst du dich nicht nur über mehr Energie, sondern gleichzeitig über besseren Schlaf freuen. Wenn der Verdauung abends nicht so viel Energie in die Verdauung stecken muss, kommst du nämlich besser zur Ruhe und genießt eine entspanntere Nachtruhe.