Interview mit Dirigent Helmut Imig
Man ahnt es nicht auf den ersten Blick, aber zwischen Bettensystemen und Orchestern bestehen durchaus Parallelen: Auf der einen Seite sind Matratze und Unterfederung aufeinander abgestimmt, auf der anderen sind es die einzelnen Musiker, die eine Einheit bilden. Spielt nur einer einen falschen Ton, wird dieser sofort vom Publikum wahrgenommen. Für das Gelingen einer Aufführung ist der Dirigent verantwortlich. Helmut Imig ist Dirigent. Der studierte Musikwissenschaftler muss ausgeschlafen sein, um ein Orchester zu leiten.
Nach einigen Jahren als Erster Kapellmeister in Bremen, Osnabrück, München und Essen, agiert Imig seit 1985 freiberuflich. Im Ausland gab er u.a. Konzerte mit dem Orchestre National de Lille, dem Sinfonieorchester von Curitiba in Brasilien, der Aukland Philharmonia in Neuseeland und der London Sinfonietta. Warum er ein "Schlafkamel" ist und was ihm schlaflose Nächte bereitet, verrät Swissflex Testimonial Helmut Imig in unserem Interview.
Guten Morgen Herr Imig, haben Sie gut geschlafen?
Danke, hervorragend!
Als Dirigent müssen Sie ausgeschlafen sein, wie fördern Sie einen gesunden Schlaf?
Ich bin ein „Schlafkamel“, ich gehe ohne zu trinken durch die Wüste und hole mir in der nächsten Oase was ich brauche. Doch aus Erfahrung weiß ich, dass gesunder Schlaf mit einem guten Bett beginnt.
Als Dirigent schlafen Sie öfter in fremden Betten, (wie) wirkt sich das auf Ihren Schlaf aus?
Sicher bin ich von guten Hotels verwöhnt, aber auch da fehlt mir zuweilen das eigene Bett. Noch schlimmer ist es, wenn dann auch noch das Frühstücksbuffet zu spät eröffnet.
Was bereitet einem Dirigenten schlaflose Nächte?
Ein unausgeschlafenes Orchester. Und zum Alptraum wird es, wenn bei einem Stummfilmkonzert der Film nicht der Proben-DVD entspricht.
Hatten Sie einen Traum in Ihrem Leben und konnten Sie ihn verwirklichen?
Ich wollte Atomphysiker werden, dann wäre ich jetzt Rentner (lacht). Aber alle haben gesagt: „Du musst doch Musiker werden!“, und da habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und komme nun vor lauter Berufung nicht mehr zum Hobby. Für Atomphysik habe ich jedenfalls wenig Zeit.
Welche Projekte stehen bei Ihnen in naher Zukunft an?
Meine „Flucht in die Karibik“ und andere „Metropolen“ ersehen Sie am besten auf www.helmutimig.de
Welche Musik würden Sie zum Einschlafen empfehlen?
Nach sechs Stunden Orchesterprobe empfehle ich eine Ohrwurm-Kur. Man hört WDR 3, und durch eine „sleep“-Taste blendet sich das Programm von selber aus und überlässt einen der Ruhe.
Können Sie sich ein Leben ohne Musik vorstellen?
Zu spät!
Wir danken für das Gespräch.
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