Tag der Schokolade: Wir feiern Schweizer Schokolade
Wohl kaum ein Lebensmittel wird neben Käse so stark mit der Schweiz in Verbindung gebracht wie Schokolade. Original Schweizer Schokolade steht für unvergleichlichen Geschmack und ein Gefühl von Genuss. Ob es ein Praliné zum Kaffee sein darf oder auch mal eine ganze Tafel – Schokolade ist eine der beliebtesten Naschereien überhaupt. Zum Tag der Schokolade feiern wir die süsse Versuchung ganz besonders und schauen uns an, warum nicht nur die Schweizer ihre Schokolade lieben.
Schweizer Schokolade – eine Spezialität, die sich durchgesetzt hat
Ein festes Knacken ohne Bröseln, ein runder, voller Duft, und dann kommt das Beste: das butterweiche Schmelzen im Gaumen. Es gibt Dinge, die kann man nur schwer kopieren. Französischen Champagner etwa, spanischen Serrano-Schinken – und eben Schweizer Schokolade. Dabei waren die Schweizer eher Spätzünder auf dem Schokoladenmarkt, lange nach den Franzosen, Italienern und Engländern. Sie besaßen nicht einmal Kolonien, aus denen sie entscheidende Rohstoffe wie Kakaobohnen und Zucker günstig hätten beziehen können. Dafür zeichneten sie sich durch andere, offenbar konkurrenzlose Eigenschaften aus: einen ausgeprägten Sinn für Qualität, Experimentierfreude, eine gewisse Beharrlichkeit – und eine ganz natürliche Naschlust. Nicht zuletzt diesen Wesenszügen sind zwei Erfindungen zu verdanken, die der Schweizer Schokolade Ende des 19. Jahrhunderts zu Weltruhm verhalfen.
Kakao und Milch – eine genussvolle Verbindung
Nach langen, zähen Versuchen gelang es Daniel Peter in Vevey, Milch und Schokolade zu verbinden. 1875 war sie endlich geboren – die Schweizer Milchschokolade. Seither ist es untrennbar mit Schokolade verbunden: das Bild des Hirten mit glücklichen Kühen vor einem blühenden Alpenpanorama. Ebenfalls in den 1870ern erfand Rodolphe Lindt in Zürich die Conchiermaschine, die die Schokoladenmasse nach ausgeklügelter Rezeptur so lange rührte, bis alle unliebsamen Aromen verflogen und ein unnachahmlicher Schmelz entstanden war. Diese Methode war und ist nichts für Ungeduldige: Bis zu 100 Stunden werden edle Schokoladen auch heute noch conchiert. Wie oft man rühren und wie stark die Masse dabei erhitzt werden darf, ist allerdings eines der bestgehüteten Geheimnisse einer jeden Schweizer Schokoladenmanufaktur – von Cailler über Suchard bis zu Tobler.
Nicht nur die Schweizer lieben ihre Schokolade
Als streng geschütztes Produkt und nationales Aushängeschild wird die Schweizer Schokolade – eine fertig conchierte Schokolade, die aus Kakaobohnen, Kakaomasse, Kakaobutter, Zucker und eventuell Milch vollständig in der Schweiz hergestellt wird – heute von China bis Saudi-Arabien geschätzt. Am allerliebsten essen die Eidgenossen ihre „Schoggi“ jedoch nicht selbst: Mit knapp über zehn Kilo jährlichem Schokoladenverbrauch pro Kopf – was 50 200-Gramm-Tafeln entspricht – liegt die Naschlust der Schweizer knapp hinter der der Deutschen mit rund 11 Kilo. Was nahe legt, dass auch abseits des Betthupferls, oder wie man in der Schweiz sagt: „Bettmümpfeli“, hier und da mal „schnabuliärät“ wird. Kenner behaupten allerdings, dass der süsse Traum aus den Alpen, kurz vor dem Einschlafen genossen, zuverlässig jeden Alptraum verhindert.
Schokolade als Erlebnis für alle Sinne – Unsere Tipps
Du möchtest Schweizer Schokolade auf einzigartige Weise erleben? Dann haben wir ein paar Tipps für dich:
- Mit dem Schokoladenzug ins Land der Schokolade: Von Montreux bis ins Greyerzer-Land nach Broc, wo die feine Cailler-Schokolade herkommt – natürlich mit Verkostung.
- Shopping-Geheimtipps: Wenn man in Zürich ist, sollte man unbedingt die „Truffes“ von Teuscher probieren. Zum Pflichtbesuch für Freunde der Schweizer Schokolade gehört auch Blondel in der Lausanner Altstadt.
- Deine ganz persönliche Schokolade: Sven Beichler und Christian Philippi von „My Swiss Chocolate“ stellen sie nach individuellen Wünschen her.
Mein, dein, unser Betthupferl – Ein Interview mit „Myswischocolate“
Wenn du mit grosser Stilsicherheit und Sorgfalt dein Bett ausgewählt hast, solltest du dich für dein Betthupferl nicht mit dem Täfelchen aus dem Supermarkt abspeisen lassen. Brauchst du auch nicht. Denn die massgeschneiderte Gute-Nacht-Schokolade ist nur einen Mausklick entfernt. Mit ihrem Unternehmen „Myswisschocolate“ haben Sven Beichler und Christian Philippi Schoggi, Swissness und Customization auf leckere Art verschmolzen. Aber was macht die süssesten Träume? Fragen an Sven Beichler, Mitbegründer von Myswisschocolate.
Bei Euch darf der Kunde nicht nur über die Zutaten, sondern auch über das Logo ent- scheiden, es gibt einen Schokoladen-Blog und sogar ein Schoggi-Abo. Seid Ihr die Modernisierer der guten alten Tafelschokolade?
Auf jeden Fall (lacht)! Unser Produktionskonzept ist das so genannte „mass costumizing“, also die Individualisierung, denn es gibt ja den Trend, dass man nichts mehr von der Stange will. Wenn schon individualisierte Schokolade, dann aber aus der Schweiz, ist doch klar. Das Besondere ist bei uns, dass wir die Tradition der Schweizer Schokoladen-Kunst mit modernen Technologien und Instrumenten wie Social Media oder Facebook verbinden. In der Community wird intensiv kommuniziert und wir bekommen jede Menge Input: Geschmack, Zutaten, die Versandarten – all das ist von den Kunden mitbestimmt worden.
Stichwort Betthupferl. Wie sollte es beschaffen sein, um auf dem Kopfkissen seiner/s Liebsten maximalen Eindruck zu schinden?
Bei der Geschmacksrichtung kommt es natürlich drauf an, ob es eine Frau oder ein Mann ist. Schön sind weiche Sachen, z.B. Rosenblätter, sanfte Farben, nicht zu scharf, eher milde Zutaten, die auch von der Optik stimmig sind. Bei uns gibt es außerdem die passende Farbe zum Bettbezug. Dann braucht man auch keine Rosen mehr aufs Bett zu streuen, denn die sind schon auf der Schokolade, und man kann sie sogar mitessen.
Euer persönlicher Favorit für das Schokolädchen vor dem Schlafen?
Weiße Schokolade mit Erdnussbutter und Cranberries, das ist sehr weich und zart schmelzend. Mein Geschäftspartner Christian Philippi bevorzugt Cranberries mit Physalis auf Vollmilchschokolade. Ein bisschen kommt es natürlich auf die Laune an: Wenn es nicht zu süß sein soll, wählt man eine salzige Note, z.B. Curry Cashews auf Vollmilch oder dunkle Schokolade mit Meersalz und Orangengeschmack. Aber zum Schlafen würde ich eher etwas Sanftes empfehlen, auf jeden Fall kein Chili (lacht).
Bildnachweis (Titelfoto): ©myswisschocolate.ch