Den Sternen nah – aber dem Schlaf so fern
Was das Schlummern in großer Höhe mit unserem Körper macht
Skifahrer oder Kletterer kennen das gut: Obwohl man hundemüde ist, schläft man die ersten Nächte in den Bergen ziemlich unruhig. Der Grund: Durch das Reizklima werden vermehrt Hormone wie Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet, die den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinträchtigen. Zusätzlich liegt oft eine leichte Form der Höhenkrankheit vor, die durch den mit zunehmender Höhe sinkenden Sauerstoffgehalt der Luft bedingt ist. Bis 3500 Meter kann dies der Organismus in der Regel gut verkraften, allerdings nimmt bereits auf 2000 Metern Höhe der Sauerstoffdruck in der Lunge im Vergleich zum Meeresniveau um etwa 30 Prozent ab, bei 3000 Metern sind es schon fast 50 Prozent. Der Körper versucht dies durch einen erhöhten Herzschlag auszugleichen, was sich als Unruhe und Nervosität bemerkbar macht. Etwa 20 bis 40 Prozent der Erwachsenen sind ab 2500 Metern davon betroffen, ab 4000 Metern nahezu jeder.
Trotzdem muss man auf den Kick der Höhe nicht verzichten. Denn zwei Dinge helfen: Zeit und Langsamkeit, damit sich der Körper der niedrigen Sauerstoffkonzentration in der Luft anpassen kann. Um mehr von diesem lebenswichtigen Gas aufnehmen zu können, steigt nämlich die Zahl der roten Blutkörperchen an, was das Blut allerdings gleichzeitig dicker werden lässt. Wer sich also nicht die nötige Ruhe zum Akklimatisieren gönnt, dem droht die akute Höhenkrankheit (AMS, engl „Acute Mountain Sickness“), die meist mit Schwindel, Übelkeit, Appetitlosigkeit und Schlafstörungen einhergeht.
Gerade nachts ist deshalb Regenerieren angesagt. Erfahrene Alpinisten beherzigen dabei die Regel „hoch steigen – tief schlafen“. Hat man sich also beispielsweise auf 3500 Meter hoch gearbeitet, sollte man seine Schlafstätte etwa 300 bis 500 Meter tiefer wählen und das Niveau nicht mehr als 400 Meter pro Tag steigern. Alle Flachlandtiroler, die normalerweise auf Meereshöhe leben, brauchen für die Anpassung in aller Regel noch etwas länger. Wenn nichts hilft, am besten umgehend auf ein Niveau unter 2500 Meter absteigen. Sind die Beschwerden nach einer Nacht abgeklungen, kann wieder ein langsamer Aufstieg erfolgen. Für alle Nicht-Bergsteiger, die ohne Umschweife ein Hotel in großer Höhe aufsuchen, empfiehlt es sich, mindestens eine Woche in den Bergen zu bleiben, damit sich der Körper an das Niveau gewöhnen kann und dem Genuss nichts mehr im Wege steht. Denn kaum etwas ist beeindruckender, als morgens mit einem Blick auf die im Morgenrot glühenden Gipfel zu erwachen.
Tipp: Guten Morgen, Matterhorn: Alpine Schlafparadiese - Kulmhotel Gornergrat: Das höchstgelegene Hotel der Schweizer Alpen liegt auf dem gleichnamigen Schweizer Gipfel in 3100 Metern. Nicht weniger als 29 Viertausender sind von hier aus zu sehen, darunter das berühmte Matterhorn. - Auf Alpenhotels.ch findet man Hotels, die auf 1300 Metern und höher gelegen sind – die gewünschte Höhe einfach anklicken. - Nicht nur hoch, sondern cool nächtigen in einem der Schweizer Eishotels. ***
In den Bergen daheim Frau Therese Brügger von Möbel Brügger in Spiez benötigt die Berge für einen erholsamen Schlaf. Das Familienunternehmen aus dem Berner Oberland hat sogar einen 2362 Meter hohen Hausberg, den Niesen. Wie eine Pyramide thront dieser über dem Ort, und wenn Frau Brügger das Licht auf dem Gipfel erblickt, dann fühlt sie sich geborgen. Mit einem umfassenden Sortiment und ausführlicher Beratung sorgt das Team von Möbel Brügger dafür, dass der Kunde sich in seinem Zuhause ebenfalls wohlfühlen kann. In unserem Interview stellen wir der Geschäftsführerin ein paar Fragen.
Guten Tag Frau Brügger, haben Sie gut geschlafen?
Ja danke, sehr gut.
Haben die Berge Einfluss auf Ihren Schlaf? Wenn ja, welchen?
Ja, ich bin ein Mensch, der auf die Berge sehr stark reagiert. Ich fühle mich in den Bergen zu Hause, denn dort kann ich mich wunderbar erholen. Sie geben mir Kraft, deswegen habe ich auch das Gefühl, dass ich in den Bergen besser schlafen kann.
Was verbinden Sie mit den Bergen? Könnten Sie sich auch ein Leben im flachen Land vorstellen?
Nein, überhaupt nicht. Ich brauche die Berge und die damit verbundene Orientierung. Wie schon zuvor erwähnt, geben mir die Berge Kraft. Ich liebe die Hügel über alles.
Dann wandern sie auch regelmäßig und fahren im Winter auch Ski?
Ja, ich bin eine leidenschaftliche Ski-Fahrerin und wandere auch sehr gerne.
Gibt es einen Bergort, den Sie unseren Lesern besonders empfehlen möchten?
Es gibt verschiedene Orte, die mir sehr gut gefallen. In der näheren Umgebung besuche ich gerne Grindelwald und wenn ich über die Kantonsgrenze hinausschaue, ist es das Saastal, Almagell. Dort ist es sehr rustikal und imposant, mit den Steinen und dem nahen Viertausender. Aber in der Nähe ist es definitiv Grindelwald.
Ihr persönliches Motto ist: Der Kunde ist König, d.h. eine gute Beratung steht bei Ihnen sicherlich an erster Stelle. Worauf sollte man beim Kauf eines neuen Bettes achten?
Das ist ganz individuell. Jeder Mensch hat ein anderes Bedürfnis, wenn es um das Thema Schlaf geht. Sie kennen ja auch das Sprichwort: "Wie man sich bettet, so liegt man". Ich gehe ganz konkret auf den Typ Mensch zu. Für mich ist nicht die Marke das Wesentliche, sondern ich konzentriere mich auf die Frage: Welche sind die Bedürfnisse des Kunden? Es gibt viele gute Matratzen, aber im Moment ist Swissflex definitiv die Nummer Eins. Sie sind immer topaktuell, sowohl im Design als auch technisch. Für mich ist dies perfekte Ware.
Welche aktuellen Trends im Schlafzimmer kommen bei Ihren Kunden besonders gut an?
In Moment ist es das Urchige, also viel Holz. Das echt typisch Schweizerische, Rustikale ist wieder hoch aktuell bei uns. Aus Altholz wird z.B. das Bett maßgeschneidert. Das Kalte, Nüchterne ist hier eher rückläufig. Wir bedanken uns herzlich für das Interview.
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