Warum haben wir Albträume und wie werden wir sie los?

albtraeume
22. September 2022

Albträume können uns unseren wohlverdienten Schlaf ganz schön verderben. Häufig wacht man ruckartig auf, manchmal sogar schweissgebadet und mit rasendem Herzen. Von einem Monster verfolgt, Auge in Auge mit einem gefährlichen Tier, eingesperrt ohne Ausweg – diese und viele andere Szenarien können uns im Albtraum heimsuchen. Generell sind schlechte Träume nichts Ungewöhnliches, zumindest solange sie deinen Schlaf nicht ständig beeinträchtigen und dir deine Erholung dauerhaft rauben. Wie Albträume entstehen und was du dagegen unternehmen kannst, erfährst du hier. 

Wie entstehen Albträume? 

Gruselige Gestalten oder beängstigende Situationen im Traum haben einen realen Einfluss auf den Körper – und mitunter auch auf die Psyche. Das Herz beginnt schnell zu klopfen, die Atmung wird gehetzter, die Muskeln spannen sich an. Wer aus einem Albtraum aufschreckt, kann sich meist sehr gut an die Geschehnisse des Traumes erinnern. Kindern, aber auch Erwachsenen bereitet das oft Schwierigkeiten dabei, wieder einzuschlafen.

Doch wie entstehen Albträume eigentlich? Warum träumen schlecht, obwohl wir das nicht wollen? Hin und wieder einen Albtraum zu haben, ist ganz normal und kann verschiedene Ursachen haben. Die gängigsten Hintergründe für Albträume sind:

  • Stress
  • Schlafstörungen
  • Burnout
  • Psychische Belastungen
  • Körperliche Erkrankungen

Stress und Burnout

Das allgemeine Wohlbefinden hängt eng mit gutem Schlaf zusammen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sich Stress und Anspannung oft negativ auf die Nachtruhe auswirken. Dauerstress sowie körperliche und geistige Erschöpfung begünstigen Albträume. Vielleicht ist es dir auch schon einmal passiert, dass dich all die zu erledigenden Aufgaben, der Druck von der Arbeit oder der Streit mit einer anderen Person bis in deine Träume verfolgt haben?! Im Schlaf verarbeitet das Gehirn die Sorgen und den Stress des Alltags – und malt sich dann auch mal unangenehme oder sogar angsteinflössende Szenarien aus.

Schlafstörungen

Schlafstörungen zeichnen sich in der Regel durch einen sehr unruhigen Schlaf und häufiges Erwachen in der Nacht aus. Beides kann dazu beitragen, dass du schlecht träumst und dich darüber hinaus auch vermehrt an deine Albträume erinnerst. Dadurch entsteht das Gefühl, stärker unter den Angstträumen zu leiden als üblich.

Psychische Belastungen

Psychische Belastungen, etwa durch schwierige Lebenssituationen, sowie psychische Störungen wie Depressionen oder Angststörungen können Albträume verursachen. Anspannung und Unausgeglichenheit übertragen sich auf den Schlaf, die Emotionen verwandeln sich im Traum in Bilder, die Angst einflössen oder den Selbstwert belasten.

Körperliche Erkrankungen

Auch körperliche Erkrankungen oder Schmerzen können unruhigen Schlaf fördern und für innere Unruhe sorgen. Albträume können in dieser Phase häufiger auftreten.

Die Albträume bewältigen

Was haben Albträume zu bedeuten? 

Die Traumdeutung beschäftigt sich mit der Frage, welche Bedeutungen hinter Träumen – vor allem hinter Albträumen – stecken könnten. Im Fokus stehen dabei solche Szenarien, die nicht einzigartig für eine Person sind, sondern die viele Menschen kennen. Das sind zum Beispiel:

  • aus grosser Höhe unendlich tief fallen
  • verfolgt werden
  • einen geliebten Menschen verlieren

Hinter diesen und anderen Traumsymbolen stecken häufig Ängste und Sorgen, die das Unterbewusstsein im Traum zu verarbeiten versucht. Fühlst du dich beispielsweise wegen einer bestimmten Situation hilflos oder hast Angst vor der Zukunft, kann sich dieses Gefühl im Traumszenario des Fallens äussern. Verfolgung im Traum könnte darauf hindeuten, dass du einen Konflikt scheust, der sich im realen Leben anbahnt. Auch Verlustängste können sich in Albträumen widerspiegeln. Du siehst also, dass sich Albträume häufig mit dem eigenen Befinden in Zusammenhang bringen lassen. 

Fiktiv oder posttraumatisch – Arten von Albträumen 

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Zwei Arten von Albträumen lassen sich unterscheiden: die fiktiven, auch idiopathisch genannt, und die posttraumatischen Albträume. 

In den meisten Fällen sind Albträume fiktiv. Auch, wenn ihnen Emotionen, Ängste oder Sorgen aus dem Alltag zugrunde liegen, sind die Szenarien doch nicht real passiert. Es können auch Traumsymbole aus Filmen, Spielen oder Büchern auftreten.

Ein posttraumatischer Albtraum hingegen geht auf ein real erlebtes Trauma zurück. Typisch ist hierbei, dass der gleiche Traum regelmässig wiederkehrt. Das traumatische Erlebnis wird im Traum immer wieder erlebt. In diesem Fall ist eine Behandlung sinnvoll, um die Geschehnisse aufzuarbeiten.

Was kann man gegen Albträume unternehmen? 

Wenn du nur selten von einem Albtraum aus dem Schlaf geweckt wirst, ist das kein Grund zur Sorge. Erst, wenn sich die schlechten Träume häufen und sich negativ auf deinen Schlaf, dein Wohlbefinden oder dein Selbstwertgefühl auswirken, solltest du aktiv werden. Einige Massnahmen können helfen, besser mit Albträumen umzugehen und sie zu vermeiden.

Traumtagebuch

Angstträume sind nach dem Aufwachen oft noch sehr präsent. Nutze diesen Umstand und schreibe den Traum in ein Tagebuch auf. Dann überlegst du, wie du den Traum verändern würdest, um ihm seinen Schrecken zu nehmen. Dadurch gewinnst du ein Gefühl von Kontrolle zurück.

Abendlicher Medienkonsum

Oft ist die Ursache für einen schlechten Traum ganz einfach auf einen Horrorfilm, einen gruseligen Krimi oder ein nervenaufreibendes Computerspiel zurückzuführen. Wenn du merkst, dass sich bestimmte Medien-Genres zu sehr „mitnehmen“ und Albträume begünstigen, solltest du deren Konsum zurückschrauben – wenigstens vor dem Schlafengehen.

Albträume loswerden

Stress abbauen & Entspannungstechniken nutzen

Stress ist ein hartnäckiger Gegner für guten Schlaf. Versuche dir vor dem Schlafen eine entspannende Auszeit vom stressigen Alltag zu nehmen. Entspannungstechniken und -rituale können dabei helfen, Ängste und Sorgen nicht mit in den Schlaf zu nehmen. Auch ungelöste Konflikte können zu regelmässigen Albträumen führen. Probiere daher, dich den Ursachen für deine schlechten Träume zu stellen – es wird dir sicher auch im Alltag helfen.

Mit anderen reden

Wen du noch nicht so recht weisst, was hinter einem wiederkehrenden Albtraum steckt, oder du das ungute Gefühl im Wachzustand nicht abschütteln kannst, hilft: reden. Sprich mit einer vertrauten Person über den Albtraum und was er mit dir macht. So gewinnst du vielleicht eine neue Sichtweise auf die Ursachen für den Traum und kannst dich in jedem Fall trösten lassen!

Wann sind Albträume einen Arztbesuch wert?

Können Albträume auch zum Fall für den Arzt werden? Ja, wenn durch regelmässige Angstträume eine starke Belastung für die Psyche und die Gesundheit entsteht. Besonders posttraumatische Angstträume lassen sich häufig nicht so einfach durch Entspannungsrituale vertreiben. Oftmals ist eine Therapie notwendig, um die zu Grunde liegenden Erlebnisse aufzuarbeiten und zu bewältigen.

Aber auch wenn Schlafstörungen deine Albträume begünstigen, lohnt sich der Arztbesuch. Denn unruhiger Schlaf mit vielen Wachphasen ist auf Dauer nicht gesund. Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen und mehr können die Folgen sein. Daher ist es wichtig, die Ursachen der Schlafstörung ausfindig zu machen und diese zu behandeln. Dann ist sicher bald wieder ruhiger, ungestörter Schlaf in Sicht!

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Kategorien: Gute Nacht