Nachtflüge – Entspannt am anderen Ende der Welt ankommen

Nachtfluege
28. Mai 2024

Abends ins Flugzeug einsteigen und morgens am anderen Ende der Welt wieder aufwachen – Nachtflüge machen es möglich. Tatsächlich kann es für Reisende ziemlich praktisch sein, nachts zu fliegen. Unter den richtigen Umständen kann der Nachtflug nämlich Reisezeit sparen. Außerdem lassen sich langweilige Langstreckenflüge viel einfacher verschlafen. Damit das klappt, gibt es jedoch bei der Reiseplanung einige Aspekte zu beachten. Wir verraten, was du bei der Flugbuchung beachten solltest und wie die Zeit zwischen dem Starten und Landen beim Nachtflug schneller vergeht. 

Nachtflugbetrieb am Flughafen – das solltest du wissen

Verkehrschaos, überfüllte Raststätten und quengelnde Kinder: Ein Grund für viele, die Fahrt in den Urlaub vom Tag auf die Nacht zu legen – gerade in der Urlaubssaison. Statt morgens zu starten, wenn das Verkehrsaufkommen auf den Straßen deutlich erhöht ist, setzen sich manche Reisende lieber erst abends hinters Steuer. Was beim Auto geht, ist tatsächlich auch beim Flugverkehr möglich: Nachtflüge.

Allerdings ist der Nachtflugbetrieb häufig eingeschränkt oder sogar vollkommen untersagt. Denn was für den Fluggast praktisch ist, kann für die Menschen, die in der Nähe eines Flughafens wohnen, maximal nervig sein – und bisweilen sogar gesundheitsschädlich. Ständige Starts und Landungen verursachen viel Fluglärm, wenn bei der im Umkreis wohnenden Bevölkerung Schlafenszeit ist. 

Unter anderem aus diesem Grund bestehen strenge Regeln für Flughäfen und Airlines, was Nachtflüge betrifft. So ist ein Start oder eine Landung häufig nur an speziellen Flughäfen und zu bestimmten Uhrzeiten möglich. Dabei kann die Nachtzeit, zu der ein Nachtflugverbot oder eine Beschränkung gilt, von Flughafen zu Flughafen variieren. In der Bundesrepublik Deutschland besteht zum Beispiel für den Flughafen Köln/Bonn kein umfassendes Nachtflugverbot; es gilt jedoch eine Kernzeit, in der nur vergleichsweise leise Luftfahrzeuge zugelassen sind. Am Flughafen in Frankfurt am Main hingegen dürfen die Airlines nachts meist zwischen 23 und 5 Uhr nicht starten oder landen – nur verspätete Flüge profitieren zum Teil von Ausnahmen des Nachtflugverbots. Eine Ausnahmegenehmigung erhalten im Übrigen meist auch Not- und Hilfeleistungsflüge. 

Mit Nachtflügen entspannt in den Urlaub starten

Ob Weltenbummler oder vielreisende Geschäftsleute – bei der Wahl zwischen Nachtflug und Tagflug scheiden sich häufig die Geister. Nachts zu reisen hat verschiedene Vor- und Nachteile. Wer beispielsweise sicherstellen möchte, bei der Ankunft direkt ins Hotel zu können, hat eventuell Pech: Der späte Check-In-Zeitraum kann zu Wartezeiten am Zielort führen. Auch für Menschen, die unterwegs nicht gut schlafen, kann sich Zeit bis zur langersehnten Ankunft ziehen. Dasselbe gilt für all diejenigen, die keine Direktverbindung gebucht haben – und stattdessen übermüdet in fernen Ländern die Flieger wechseln. Das Risiko: Der Jetlag könnte sich verschlimmern.

Nachtflug schlafen

Nachtflüge können jedoch für eine vergleichsweise entspannte Reise sorgen. Weniger Staus vor und am Flughafen sind hierbei ein Aspekt. Auf eine schnelle Fahrt über die Autobahn folgt oftmals ein schnelles Onboarding. Bei einem späten Abflug laufen die Formalitäten am Boden für die wenigen Fluggäste oft schneller ab – das spart Zeit und Stress. Deutlich ruhiger als beim Tagesflug kann es auch oben in der Luft zugehen. Weniger Passagiere bedeuten manchmal eben auch weniger Lärm und ein angenehmes Klima an Bord. Dann lässt sich der Ausblick auf die aufgehende Sonne am Horizont erst recht genießen. Am Zielort angekommen bleibt – je nach Route der Reise – schließlich besonders viel Zeit, um die Gegend zu erkunden, oder sich beispielsweise auf das Geschäftstreffen vorzubereiten. Entspannt ist bei Nachtflügen nicht zuletzt häufig der Preis für das Flugticket. Wer spät losfliegt, kann sich durch den nächtlichen Flugbetrieb mitunter also auch ein paar Euro für die Reisekasse sparen.

Nachts fliegen – unsere besten Tipps für eine ruhige Reise

Einsteigen, einschlafen, aufwachen, aussteigen – eigentlich ganz einfach. Nur will das mit dem Schlafen selbst beim Nachtflug nicht immer so recht klappen: Der Sitznachbar ist nur wenige Zentimeter entfernt, die Luft trocken, der Waschraum am anderen Ende des Gangs. Bequem geht anders. Beherzigt man jedoch ein paar erstaunlich einfache Tricks, lässt sich auch während eines Nachtflugs eine kleine Entspannungsoase in der Luft herbeizaubern.

Planen für die Zeit nach dem Flug

Nachtflüge können dazu führen, dass du zu früh an Zielort ankommst, um direkt in dein Hotelbett zu fallen. Denn die Check-In-Zeiten sind häufig erst für spätere Tageszeiten geplant. Zum Glück musst du deine erste Erkundungstour nicht verlegen, wenn du vorab richtig planst. Denn viele Hotels und Hostels umfassen einen praktischen Service: Sie verstauen dein Reisegepäck an einem trockenen, sicheren Ort, bis du zum Check-In wiederkommst. So kannst du schonmal losziehen, um den Urlaubsort zu erkunden und zum Beispiel einen leckeren Kaffee zum Wachmachen in einem lokalen Café zu trinken. 

Welt aus, Flugmodus an

Schlafmaske

Erholung beginnt oftmals im Kopf. Im Fall eines Nachtflugs vor allem aber am Kopf: Um Augen und Ohren ein wenig Ruhe zu gönnen, stehen Schlafbrille und Ohrenstöpsel daher hoch im Kurs für erholsame Stunden über den Wolken. Worüber freuen sich müde Augen mehr als über eine zarte Schlafbrille, die sich den Gesichtszügen angleicht und die Augenpartie nur sanft und dennoch blickdicht umschließt? Und mit sich flexibel anpassenden Ohrenstöpseln geraten der schnarchende Nachbar oder die lachende Reisegruppe aus dem Mittelgang schnell in Vergessenheit. 

Übrigens: Wer Smartphone, Tablet und Co. in der Tasche lässt, kann manchmal schneller einschlafen. Wenn das blaue Licht der Geräte fehlt, das uns selbst zu Hause oft wachhält, werden wir eher müde und können besser einschlafen. 

Flugzeug Smartpone

Entspannung To Go fürs Reisegepäck

Wer seiner Nase in der trockenen, oft stickigen Kabinenluft etwas Gutes tun will, sollte ein kleines Fläschchen mit beruhigendem Duftöl im Handgepäck haben. Wenige Tropfen, an den Schläfen, im Nacken oder am Handgelenk aufgetragen, können wahre Entspannungswunder wirken. Kombiniert man die mobile Aromatherapie dann noch mit sanfter Akupressur, indem man sich mit leichtem Druck über Stirn oder Nacken streicht, ist das mobile Spa-Erlebnis perfekt.

Nachtzeit ist Schlafenszeit

Mit einem flauschigen Kissen in Reisegröße oder einem aufblasbaren Nackenkissen lässt sich außerdem verhindern, dass der Kopf unschön auf die Schulter des Nebenmanns gleitet und dort in einer ungesunden Haltung in der Luft hängen bleibt. Um sogar eine Art Bettgefühl aufkommen zu lassen, bieten viele Fluglinien leichte Decken an, unter die man sich kuscheln kann.  

Das passende Outfit für den Nachtflug

Egal, ob es sich um Nachtflüge oder Tagflüge handelt: Auch die Wahl des richtigen Reise-Outfits gehört zu einem angenehmen Erlebnis an Bord. Denn wie man sich kleidet, so fliegt man. Leicht und atmungsaktiv sollten die Stoffe sein. Am besten aus Baumwolle, Seide und Leinen. Zarte Socken, die die Füße angenehm temperiert halten, und bequeme Schuhe garantieren ein weiteres Plus an Wohlgefühl.  

Mit dem Nachtflug ins Urlaubsparadies

Fazit: Nachtflüge können Reisenden nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Stress sparen. Mit der richtigen Vorbereitung wird der nächtliche Flug – im Gegensatz zum Flug bei Tag – zur ersten Erholungsphase im nächsten Urlaub. Hat man außerdem noch einen der begehrten Fensterplätze ergattert, wartet in den Morgenstunden eine ganz besondere Belohnung: Nach entspannt verschlafenen Stunden gibt es fast nichts Schöneres, als den nahenden Sonnenaufgang über den Wolken zu erleben und den neuen Tag am anderen Ende der Welt zu begrüßen. 

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