Co-Sleeping im Familienbett: Vorteile & Nachteile

Co-Sleeping
17. August 2023

Co-Sleeping ist ein Thema, mit dem sich wahrscheinlich alle Eltern auseinandersetzen. Dabei spalten sich die Lager: Während die einen davon überzeugt sind, ihrem Nachwuchs mit der Nähe im Familienbett etwas Gutes zu tun, vertreten andere den Standpunkt, dass die Kleinen schon früh lernen sollten, im eigenen Kinderbett zu schlafen. Doch wer hat am Ende recht? Hier erfährst du alles, was du über Co-Sleeping wissen musst. 
 

Was ist Co-Sleeping?

Als frisch gebackene Eltern wollt ihr sicher alles richtig machen, damit euer Nachwuchs behütet aufwächst. Eine zentrale Frage ist deshalb, wie die Nächte gestaltet werden sollen. Beim Co-Sleeping schlafen Babys und Kinder in direkter Nähe beider Eltern beziehungsweise eines Elternteils. Diese Konstellation bezeichnet man auch als Familienbett, da sich die gesamte Familie ein Bett teilt.

Evolutionsbiologisch betrachtet war Co-Sleeping lange die Norm in der Menschheitsgeschichte. Denn wilde Tiere oder harsche Wetterbedingungen machten es undenkbar, sein Baby oder Kind am Abend alleine irgendwo zum Schlafen abzulegen. Tatsächlich unterschied sich die Betrachtung kleiner Kinder und ihrer Schlafbedürfnisse grundlegend von der heutigen Sichtweise als selbstständige Schläfer.  Stattdessen galten Nähe und Wärme der Eltern als Voraussetzung, damit die Kleinen wohlbehütet einschlafen konnten. Heute haben wir uns sehr von unseren Anfängen entfernt und kleine Kinder werden in ihren Schlafbedürfnissen mit Erwachsenen gleichgesetzt. Das eigene Kinderzimmer samt Einschlafhilfen wie Mobiles und Kuscheltieren ist die Norm. Dabei haben sich die Bedürfnisse von Babys nicht grundlegend verändert. Die Kleinen sind sich nicht bewusst, dass ihre Schlafumgebung sicher ist und ihre liebevollen Eltern nur eine Tür entfernt schlafen.  

Was sind die Vorteile von Co-Sleeping? 

Co-Sleeping im Familienbett ist das Sinnbild von Geborgenheit und Sicherheit und stärkt das Urvertrauen. Besonders im ersten Jahr, indem sie die Welt und ihre Eltern intensiv kennenlernen, benötigen Babys und Kleinkinder nachts die Wärme und die Nähe zu ihnen vertrauten Personen. Nur so wird ihnen ein ausreichender Schutz vermittelt und die Kleinen lernen, dass ihre Schlafumgebung sicher ist. Das Schlafen im Familienbett ist daher ideal, um dem Nachwuchs die Gelegenheit zu geben, ausreichend Vertrauen aufzubauen. Kinder, die im Bewusstsein heranwachsen, dass sie beschützt und geliebt sind, entwickeln sich später zu selbstbewussten Erwachsenen und haben weniger Probleme, nahe Bindungen mit ihren Mitmenschen einzugehen. 

Bindung durch ein Familienbett

Doch Co-Sleeping hat nicht nur für die Kleinen viele Vorteile. Auch die Eltern profitieren davon, den eigenen Nachwuchs bei sich im Bett zu haben. So wird die Eltern-Kind-Bindung gefestigt und gerade Mütter erfahren erholsameren Schlaf, da sie sich weniger Sorgen um ihre Schützlinge machen. Co-Sleeping ist gleichzeitig eine ideale Grundlage zum mühelosen Stillen in der Nacht. Statt Aufstehen zu müssen, kann Mama einfach liegen bleiben und nach dem Stillen gleich weiterschlafen. 

Hat Co-Sleeping auch Nachteile?

Bei so vielen Vorteilen verwundert es zunächst, dass es Eltern gibt, die Co-Sleeping strikt ablehnen. Zum einen führen sie Bedenken für die Sicherheit des Nachwuchses an. Dabei ist das Risiko des plötzlichen Kindstodes im Familienbett niedriger als in einem separaten Kinderzimmer, wenn wohlbekannte Risikofaktoren vermieden werden. Doch es ist vor allem der Gedanke, dass eigene Kind zu verziehen, der viele Eltern unsicher stimmt, ob Co-Sleeping für sie das Richtige ist. Oft hilft es, sich auf die eigene Intuition als Mutter oder Vater zu verlassen. Wenn das Kind nach einiger Zeit genug Vertrauen aufgebaut hat, klappt der Wechsel ins eigene Bett häufig ohne grössere Probleme.  Denn jetzt weiss es, dass Mama und Papa immer da sind, wenn es sie braucht. 

So gelingt Co-Sleeping im Familienbett 

Damit Co-Sleeping für alle Beteiligten eine sichere und wertvolle Erfahrung ist, solltest du folgende Tipps für guten Schlaf im Familienbett beherzigen.

  • Die erste Priorität hat die Sicherheit deines Babys. Es braucht daher im Familienbett einen geschützten Platz, an dem es weder seitlich aus dem Bett fallen noch in der Mitte des Bettes von beiden Seiten zugedeckt werden kann. Eine sichere Alternative ist ein Beistellbett, in dem das Baby direkt neben einem Elternteil liegt, aber eine eigene Liegefläche und dadurch einen geschützten Platz hat.

Beistellbett für das Kind

  • Achte auf eine komfortable und ausreichend grosse Liegefläche bei eurem Familienbett. Eine störende Besucherritze zwischen den beiden Matratzen ist beim Co-Sleeping besonders hinderlich. Überbrücke diese mit einem hochwertigen Topper, sodass ihr alle gemeinsam auf einer ebenen Liegefläche träumen könnt.
  • Am sichersten ist es für dein Baby, wenn es beim Co-Sleeping in der Rückenlage liegt. Sobald du merkst, dass dein Kleines eine andere Schlafposition einnehmen möchte, solltest du kontrollieren, dass es den Kopf drehen und gut atmen kann. 
  • Solange du Co-Sleeping im Familienbett praktizierst, haben Hund und Katze nichts im Schlafzimmer, geschweige denn im Bett verloren.
  • Zierkissen, Kuscheltiere, zu grosse und schwere Decken oder Kopfkissen machen das Familienbett wenig babyfreundlich. Für die Sicherheit deines Kindes solltest du es immer so hoch ins Bett legen, dass du selbst dir die Decke über den Kopf ziehen müsstest, um den Kopf des Babys zudecken zu können. 
  • Kleine Kinder sind besonders empfindlich. Achte daher bei der Auswahl der Bettwäsche auf hochwertige, unbehandelte Naturmaterialien. Im Sommer ist leichte Sommerbettwäsche aus luftigen Baumwollstoffen ideal. Auch die Matratze sollte mit einem atmungsaktiven Bezug versehen sein, sodass ihr stets ein angenehmes Schlafklima geniesst.

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